Angaben aus :Flammer/Horak Giftpilze ISBN 3440052176 Kosmos FranckH Verlag ; Roth-Frank-Kormann ,Giftpilze-Pilzgifte ISBN 3933203422
Nikol Verlagsgesellschaft mbH&Co.KG, Hamburg
kleine Auswahl Fachausdrücke:
Alkalose=Basenüberschußund/oder Säuremangel im Blut
Anurie=fehlende Harnabsonderung
Ataxie=Störung der koordinierten Bewegung
Azidose=Vermehrung der Säuren im Blut
Bradykardie=verlangsamte Herztätigkeit
Coma hepatica= durch Leberinsuffizienz ausgelöste Bewustlosigkeit
Diarrhöe=Durchfall
Exsikkose=Austrocknung
Gangrän=fortschreitende zersetzung von abgestorbenem Gewebe
Gastrointestinal= Magen und darm betreffend
Hämatokrit=Anteil der Erythrozyten am Volumen des peripheren Blutes
Hypochlorhydrie=verminderte Ausscheidung von Salzsäure im Magen
Ileus=Darmverschluß
Latenzphase=Zeit zwischen Aufnahme des Giftes und Beginn der Symtome
Leukozytorie=weiße Blutkörperchen im Harn
Metabolismus= Umwandlung chemischer Substanzen im Organismus
Miosis= Verengung der Pupillen
Mydriasis=Pupillenerweiterung
Nekrose=Absterben von Gewebe oder Organteilen
Oligurie=Verminderung der täglichen Harnausscheidung
Smnolenz= starke Benommenheit,schlafähnlicher Zustand
Sympatihicus= Nervenfasern,die im Kleinhirn oder Rückenmark entspringen und willkürliche Reize leiten.
Tachykardie= Steigerung der Herzfrequenz auf über 90 Schläge/min
Toxin =Gift
Urticaria = Nesselsucht
Zyanose= blaurote Färbung infolge mangelhafter Sauerstoff Sättigung des Blutes
Grüner Knollenblätterpilz lat. Amanita phalloides
Phalloides Syndrom
+++ Tötlich giftig !
Pilzgifte : Amatoxine,Phallotoxine , vorwiegend Lebergifte
Der Amatoxingehalt des Grünen Knollenblätterpilzes liegt bei etwa 4,4 mg/bei 25 g Frischpilz.
Die für den Menschen tödliche Dosis liegt bei etwa 0,1 mg Amatoxine
pro kg Körpergewicht !!!!
Die für einen Erwachsenen Menschen tödliche Dosis ist also bereits in 50 g Frischpilz enthalten !
Von allen tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen entfallen 82 bis 90 % auf den Grünen Knollenblätterpilz.
Bei Kindern unter 14 Jahren liegt der Sterblichkeitsfaktor um 1,5 höher als bei Erwachsenen.
Symptome :
1.) Latenzzeit: 4-24 Stunden,Eine kurze Latenzperiode kann Hinweis auf eine schwere Vergiftung sein !
2.) Gastrointestinale Phase :24-48 Std.Kolikartige Bauchschmerzen,wiederholtes Erbrechen(bis 20x) bis zu zwei Tage andauernd massiv wässriger Durchfall z.T Blutig.Als Folge der massiven Flüssigkeitsverluste kommt es zu Austrocknung,Oligurie,Erhöhung des Hämatokrits und des Gesamteiweißes,ferner tritt auf eine Hypokalämie,Hypochlorhydrie und eine metabolische Alkalose.Bei anhaltendem Bikarbonat-Verlust schlägt sie dann in eine metabolische Azidose um . Weiter treten auf : Blutdruckabfall,Tachykardie,Zyanose,Fieber,Wadenkrämpfe,Schwäche,
Kopfschmerzen,und insbesondere bei Kindern tetaniforme Krämpfe.
3.) Hepatorenale Phase:48-190 Std
Zeichen der Leber und Nierenschädigung,Ikterus,Magen-Darm Bluten,
Somnolenz,Krampfanfälle,Oligurie bis Anurie,Coma hepaticum mit hepatischer Enzephalopathie und hämorrhagischer Diathese,Der Tod kann eintreten im Coma hepaticum an den Folgen der hämorrhagischen Diathese.
Verwechslung : Der Grüne Knollenblätterpilz kann mit zahlreichen essbaren
Pilzen verwechselt werden! Seine Hutfarbe kann sehr stark variieren !
Verwechslungen z.B. mit : Täublingen,Ritterlingen,dem Grünling,Dachpilzen
im ausgeblaßtem Zustand mit Scheidlingen,mit Champignons (Egerlingen)
Hutfarbe : graugrünlich,oliv,olivbräunlich,bis fast weiß!
Hutrand nicht gerieft,
Lamellen:Weiß,frei (den Stiel nicht erreichend) dicht!
Stiel:- 150 mm hoch,- 20mm dick, zylindrisch mit knolliger Basis,weiß bis blaß grünlich,Ring weiß,zart,häutig,Volva weiß,junge Fruchtkörper eiförmig umschließend,später als Hülle an Stielbasis.
Fleisch: Weiß bis gelblich,unter der Huthaut oliv
Geruch:Aufdringlich süß,im Alter wiederlich stinkend!
Geschmack: Mild !!!! Darf auf keinen Fall Probiert werden !!!!
Vorkommen:In Laubwald (besonders unter Eiche) selten im Nadelwald.
Sommer bis Herbst
Pantherpilz lat.Amanita pantherina
Pantherina Syndom
++ Stark Giftig !
Pilzgifte :Ibotensäure,Muscimol,eventuell noch andere,bislang unbekannte Toxine
Die tödliche Giftmenge ist für Erwachsene in mehr als 100g Frischpilz enthalten.6,6% aller Pilzvergiftungen werden durch den Pantherpilz
verursacht.Die Letalität liegt bei 1-2 %.
Symtome :
1.) Latenzzeit:nach etwa einer 1/2 Stunde treten Störungen auf.
Bauchschmerzen,Erbrechen,Durchfall(nicht obligat),2.)Parasympathikus:Bradykardie,Speichelfluß und Schweißausbrüche
(selten), Miosis(nicht obligat).
3.)Sympathikus:Tachykardie,trockene Haut und warme Haut,Mydriasis,Herzrythmusstörungen,Ileus.
Zentralnervensystem: Schwindel,Benommenheit,Unruhe,Angstgefühl,Ataxie,Delirium,Rausch mit Halluzinationen,starker Erregungszustand (Schreien,Singen,Tanzen
Tobsuchtsanfälle) Euphorie,Depressionen,Muskelkrämpfe,Lähmungen.
In schweren Fällen Übergang ins Koma,Gefahr der Atemlähmung und Kreislaufversagen.Nach 10-15 Std.klingen die Symtome ab.
Verwechslungen: Mit dem Perlpilz (Amanita rubescens ) und dem gedrungenem Wulstling (Amanita spissa )
Hut : Anfangs halbkugelig abgerundet,später aufschirmend,braungrauer Hut 5-12 cm ,der oft mit konzentrisch angeordneten,flockig-weißen
Hüllresten bedeckt ist.
Lamellen:Weiß,dichtstehend,am Stiel verschmälert ,frei.
Stiel:Weiß,schlank,im Alter hohl.Über der stülpenförmigen Knolle sind 2oder3 Ringe (aus Velumresten) angeordnet.Die herabhängende ,relativ tief sitzende ,ungeriefte Manschette ist kaum wahrnehmbar.
Fleisch : weiß,fast Geruchslos,milder Geschmack
Vorkommen: Sommer-Herbst in Laub und Nadelwald ,nicht selten !
Fliegenpilz lat. Amanita muscaria
Fliegenpilz Syndrom
++ Stark Giftig !
Pilzgifte:Ibotensäure,Muscimol,Muscarin,eventuell noch weitere,bislang unbekannte Gifte.
Amanita muscaria wird auch als Rauschmittel verwendet(einer der meistgenossenen psychotrophen Pilze in den USA )ohne unangenehme Wirkung auf den Magen Darm Trakt.Wird der Pilz mit einer halluzinogenen
Erwartung genossen,so ruft er eher eine angenehme Wirkung hervor.
Die tödliche Dosis liegt bei über 100g Frischpilz,wobei der Toxingehalt je nach Standort auch sehr gering sein kann,und der Fliegenpilz ohne Nachwirkung gegessen werden kann.Die Fliegenpilz Vergiftungen liegen bei 1-2 %.Die Letalität dann bei 5 %
Symtome:
Nach einer Latenzzeit von 1/4-4 Stunden kommt es zu:
Magen-Darm-Trackt:Bauchschmerzen,Erbrechen,Durchfall(nicht Obligat)
Parasympathicus:Bradykardie,Speichelfluß und Schweißfluß,Miosis(nicht Obligat ) Sympathicus: Tachycardie,trockene und warme Haut,Mydriasis,Herzrhytmusstörungen,Ileus.
Zentralnervensystem: Schwindel,Benommenheit,Unruhe,Angstgefühl,Ataxie,Delirium,Rausch mit Halluzinationen,Starke Erregung,(Schreien ,Singen ,Tanzen ) Tobsuchtsanfälle,Euphorie,Depressionen,Muskelkrämpfe,Lähmungen.
In schweren Fällen Übergang ins Koma;Gefahr der Atemlähmung und des Kreislaufversagens.Nach 10-15 Std klingen die Symtome ab.
Verwechslung:Bei flüchtiger Betrachtung mit roten Täublingen,besonders nach Regen, wenn die weißen Flocken abgewaschen sind.Mit dem Kaiserling (Amanita caesare ) einem ausgezeichnetem Speisepilz oder ganz jung (als Pilzbaby ) mit versch.Bovisten.
Hut: Leuchtend scharlachrot bis orangerot.6-20 cm,der mit zahlreichen weißen flockigen Hüllresten (Velum universale ) bedeckt ist.Im Jugendstadium ganz mit einer weißen bröckligen Haut umschlossen,später Aufschirmend mit leich gerieftem Rand.
Lamellen :weiß-gelblich,sehr gedrängt,frei(den Stiel nicht erreichend )
Stiel : weiß,schlank,bis zu 25 cm Hoch, verdickt sich an der Basis zur Knolle,die mit mehreren rauhen ,konzentrisch angeordneten Resten des Velum universale umgeben ist.Weite,weiße ,geriefte Manschette.
Fleisch:weiß,unter der abziehbaren Huthaut gelb-orange.
Geschmack: mild
Vorkommen : Sommer bis Herbst,In Nadel und Laubwald
Weißer oder spitzkegliger Knollenblätterpilz lat.Amanita virosa
Syndrom = Phalloides Syndrom
+++ tödlich Giftig !
Pilzgifte: Amatoxine,vorwiegend Lebergifte !
Symtome:wie Grüner Knollenblätterpilz (Amanita Phalloides)
Verwechselung: Mit Amanita verna (Frühlings Knollenblätterpilz)
mit allen weißen Speisepilzen,besonders aber mit allen Champignon
Arten ! Stellen sie sich die beiden oben abgebildeten Fruchtkörper einmal mit abgeschnittenem Stiel vor! Wer will sie dann von einem Champignon unterscheiden ?Amanita Virosa hat wie alle Knollenblätterpilze weiße Lamellen! Champignons (Egerlinge ) immer irgendwie anders als weiß !!!!
Hut:Kugeliger,kegeliger,dann Glockenförmiger,weißer,glatter Hut.
4-8cm breit,mit fast immer welligem Rand.
Lamellen: gedrängt,weiß,frei
Stiel:schlank,zylindrisch,8-15 cm lang,oben verjüngt,weiß.
Manschette häutig,vergänglich.Die häutige,halbfreie weiße Scheide umgibt
den Stiel an der Basis (Knolle)
Fleisch: weiß,unangenehmer Geruch und Geschmack ( darf nicht probiert werden !!) Fleisch färbt sich mit Natronlauge gelb.
Vorkommen: Sommer bis Herbst,zerstreut in Laub und Nadelwald,im Flachland seltener.
Orangefuchsiger Rauhkopf lat. Cortinarius orellanus
Syndrom : Orellanus Syndrom
+++ Tödlich Giftig !
Pilzgifte :Orellanin
Toxizität:Tödliche Giftmenge liegt bei 50-100 g Frischpilz !!
Die Letalität liegt bei 10-15 %.
Bei einer Massenvergiftung in Polen 1952 wurde die Giftigkeit des Pilzes nachgewiesen.
Symtome :
1.) Latenzphase,- sehr lang bis zur hepatorenalen Phase (Leber und Nieren betreffend ) 3-14 Tage !!
4-12 Std bis zur Gastrointesstinalen Phase ( nicht immer auftretend ) !
2.) Gastrointestenale Phase :Fehlt oder zeigt sich nur mit geringen Beschwerden wie Durst,Erbrechen,Durchfall.Am 2.und 3.Tag kommt es oft zu Übelkeit,Erbrechen,Durchfällen und Bauchkrämpfen .
3.) Hepatorenale Phase:
Nach 2-12 Tagen.Leichtere Vergiftungen ( lange Latenzzeit ) 10-17 Tage,führen zu trockenem Mund,starkem Durst und Hypostenurie.Schnelle Erholung in wenigen Tagen.
Schwere Vergiftungen ( kürzere Latenzzeit ),6-10 Tage,zeigen starken Durst,Azidose,Oligurie,Albuminurie,Leukozyturie,Erytrozyturie,Leberschwellung und Ikterus.Nur langsame Erholung 3-4 Wochen
Sehr schwere Vergiftungen haben eine kurze Latenzzeit (2-3 tage ) wobei der Tod zwischen dem 4-16 Tag wegen Nierenversagen eintritt ( interstitielle Nephritis,Leberzelldegeneration )
Verwechslung : Mit anderen Vertretern aus der Gattung Cortinarius (Hautköpfe,Rauhköpfe) aber auch mit dem beliebtem Goldröhrling ( Lärchenröhrling ) vor allem im jungem Stadium !
Hut:halbkugelig gewölbt,später etwas abgeflacht Aufgeschirmt,in der Mitte schwach gebuckelt mit gleichfarbender schuppiger (fein )Huthaut.
3-8 cm .
Dünner oft eingerissener Rand,Fuchsigbraun/Orangebraun
Lamellen :entfernd stehend,ziemlich dick,zimtbraunfarbend,abgerundet oder am Stiel leicht herablaufend.
Stiel: Gelb,später rostiggelb 4-8 cm hoch.An der Basis verjüngend.
Fleisch : zart,gelblich,färbz unter der Huthaut rötlich,Rettichartiger Geruch und milder Geschmack.
Vorkommen : Spätsommer bis Herbst, Laub und Mischwälder,wärmeliebend ,nicht ganz häufig !
Kahler Krempling lat.Paxillus involutus
Syndrom:Paxillus Syndrom
Giftig +
Pilzgifte: Unbekanntes Gift,Hämolysine,Hämagglutiniene
Wirkung:Rohe oder halbgekochte Pilze sehr giftig!
Nach wiederholtem Genuß korrekt zubereiteter Pilze(ca 20 min.gekocht)
sofortiges Auftreten einer immunhämolytischen Anämie zum Teil mit irrevesiblem Schock mit disseminierter intravasaler Gerinnung und akutem
Nierenversagen.Immunreaktion vom Soforttyp,in deren Verlauf es zur Bildung von Immunkomplexen kommt.Nachweis von spezifischen Ig-G-Antikörpern gegen Extrakt von Paxillus involutus.
Symtome:
30 Min. bis nach einer wiederholten Zubereitung von gekochten Kahlen Kremplingen Parästhesien (eisiges Gefühl von den Füßen bis zum Kopf)
Palpitationen,Schweißausbrüche,Übelkeit,Sehstörungen,Schock,Anurie,
Koma.
1-3 Stunden nach Genuß des Rohen Pilzes schwere Gastroenteritis,Schock.
Verwechslung : mit dem Erlenkrempling,Paxillus filamentosus
Hut:Oliv bis Rotbraun ,anfangs flach gewölbt,am Rand eingerollt und filzig,später wieder flach nbis Trichterförmig.Die gegabelten,am Stiel herablaufenden,adrig verbundenen Lamellen sind leicht vom Hutfleisch abtrennbar und färben sich bei Druck dunkelbraun.Der zylindrische 4-5 cm lange Stiel verjüngt sich am Grunde und ist schmutzig gelb oder braunrötlich. Beim Kochen schwärzt sich das gelbe Fleisch.
Vorkommen: Juli-November,in Wäldern,auf Rasenflächen,in Gärten,immer unter Bäumen !
Karbol Egerling,Gift-Egerling,Gift-Champignon lat. Agaricus xanthoderma ,Agaricus praeclaersquamosus (Bild oben)
Syndrom:Gastrointestenales Syndrom
Giftig +
Pilzgifte:Gatrointestenale Wirkstoffe
Wirkung:Der Genuß dieser Pilze führt zu heftigen Magenbeschwerden.
Sein Pilzgift verursacht eine Gastrointestenale Pilzintoxikation,indem es die
Magenschleimhaut reizt und Erbrechen und Durchfall auslöst.
Symtome: 1.)Latenzzeit 1/2 bis 3 Stunden .
2.) Gastrointestenale Phase:1-2-7 Tage !!! Bauchschmerzen,
Erbrechen,Durchfälle; folgen der Brechdurchfälle sind Azidose,Wadenkrämpfe,Exsikkose und Schock
Verwechslung:Mit anderern Egerlingen,besonders mit solchen,die sich safrangelb verfärben und einen mehr oder weniger deutlichen Karbolgeruch haben.
Hut: +/-Halbglockig bis ausgebreitet,dünnfleischiger,weißer,meißt glatter Hut.( bei A.praerclaersquamosus fein schuppig)8-14 cm ,bei Berührung stark gelbfleckend.
Lamellen: jung rosa,alt schokoladenbraun,schmal.
Stiel:Röhrig bis hohl,an der Basis Knollig verdickt,dicker schuppiger Ring,nach oben abziehbar.Stielknolle nach anreissen mit dem Daumennagel oder Messer sofort Chromgelb anlaufend !! +/- deutlicher
Karbolgeruch ( Gallustinte)
Vorkommen:Juni-Oktober ,in Wäldern,Wiesen,Gärten,Parks,am Straßenrand ,besoinders im Flach und Hügelland
Frühjahrslorchel lat.Gyromitra esculenta
Syndrom:Gyromitrin-Syndrom
Giftig +
Pilzgifte:Gyromitrin und sein Abbauprodukt Monomethylhydrazin
Wirkung:Gyromitrin ist ein Wasserlösliches Zellgift.Es wirkt ähnlich wie die Giftstoffe des Grünen Knollenblätterpilzes.Nach früheren Angaben müssen Frühjahrslorcheln vor dem Genuß mindestens 2x 5-15 min vorgekocht werden und das Kochwasser in dem die Giftstoffe gelößt worden sind muß verworfen werden.Auch beim Trocknen der Lorcheln wird der Gyromitringehalt gesenkt.Weder das Kochen ,noch das Trocknen schützt jedoch absolut vor Vergiftungen.
1.) Symtome: Latenzzeit 6 bis 8 Stunden ,frühstens nach 4,spätestens nach 24 Std.
2.) Gastrointestenale Phase: nach 6-8 Std kommt es zu Mattigkeit,Übelkeit,Bauchschmerzen,Bauchkoliken,anhaltendem Erbrechen (1.2 Tage),wäßrigen Durchfällen.
In Folge der Brechdurchfälle treten Exsikkose,Blutdruckabfall,Pulsanstieg,Schock und Wadenkrämpfe auf.
3.) Hepatorale Phase : um den 3ten Tag. Übergang in die Leber-und Nierensymptomatik.Bei leichten Fällen nur Biochemische Veränderungen,bei schweren Subikterus,Hämolyse,Oligurie und sehr schweren Vergiftungen führen zu Ikterus,Anurie,Coma hepaticum kombiniert mit Organblutungen,Atemstillstand,Kreislaufversagen und Nierenversagen.
Methylhydrazin (Abbauprodukt des Gyromitrins) kann zu chronischer Vergiftung führen mit Kreatitis,Pharyngitis,chronischer Bronchitis,Erbrechen,Krämpfen und Ikterus
Hut: Unregelmäßig wülstige,hirnartig gewundene Hutform,im inneren mehrkammerig,hohl und sehr zerbrechlich.Der Hut kann bis zu Kinderfaustgroß werden (6-12 cm hoch).Die Hutoberfläche ist rotbraun bis kaffebraun,im Alter schwarzgefleckt,mit dem Stiel verwachsener Hutrand.
Stiel:Graulichweiß,grubig-faltig,zuerst markig,im alter gekammert hohl.
Die Sporen werden auf der Aussen seite des Hutes gebildet und bei Druckschwankungen und trockener Wärme in kleinen Wölckchen ausgestoßen.
Vorkommen:März-Mai in sandigen Kiefernwäldern ,auf Kahlschlägen,Schonungen ,Jungwald
Besonderheit:
In Deutschland und in der Schweiz ist der Handel mit Gyromitra esculenta verboten !
Gift Häubling lat. Galerina marginata ( in älteren Büchern auch noch Nadelholz Häubling genannt )
Syndrom:Phalloides Syndrom (siehe oben)
Sehr Giftig +++
Pilzgifte:alpha und beta Amanatin
Wirkung:
in 1g. Trockenmasse wurden 0,1-0,8 mg alpha Amanatin und Spuren von beta Amanatin gefunden.Die tödliche Dosis dürfte bei etwa 100 bis 150 g Frischpilz liegen.Wahrscheinlich wurden durch die geringe Größe der Galerina Arten selten Vergiftungsfälle beschrieben, doch sind auch schwere
Vergiftungen und Todesfälle bekannt !
Symtome: wie Amanita phalloides (siehe oben)
Verwechslung:Mit dem Stockschwämchen lat.Kuehneromyces mutabilis und anderen Galerina Arten !
Beschreibung :
Hut 1,5-4cm breit,jung halbkugelig,später flach konvex,stumpf gebuckelt,Hutrand gerieft,jung abwärts gerichtet.Oberfläche feucht,glatt,ocker bis honigbraun,hygrophan,Lamellen untermischt,angewachsen,gedrängt,ocker.
Stiel: mit Ring oder nur mit Resten,in der obereren Hälfte hellocker,gegen die Basis dunkler werdend.
Fleisch.: ocker,Geschmack und Geruch mehlartig muffig !
Vorkommen:Sommer bis Herbst auf morschem Holz einzeln oder büschelig !